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Kategorie-Archive: Philosophisches
Ordnung und Gewalt
1. Legitimation jenseits von Moral
Daß alle Gewalt vom Volke ausgeht und der Staat als dessen Organisationsform daher das Gewaltmonopol inne hat, ist gleichermaßen plausibel wie problematisch. Gewalt legitimiert sich durch das Volk, ist also an einen Konsens oder eine Mehrheitsentscheidung gebunden, die interessanterweise allerdings niemals erhoben wird. Legitimierte Gewalt findet ihre Legitimation zumeist stillschweigend und selbstverständlich. Dies aber heißt, daß die jeweiligen aktuellen Gewaltanwendungen eventuell zwar legislativ legitimiert sind, aber niemals aktuell-situativ. Die legitimierte Gewaltanwendung ist Gewaltanwendung von Institution und Exekutive. Somit fungiert legitimierte Gewalt in ihrer Anwendung und in ihrer Anwendungsprophezeiung als Beharrungsmovens einer bestehenden Ordnung, die Gewalt gegen sich nicht dulden kann. Das Gewaltmonopol ermöglicht somit Herrschaft einer nicht verhandelten, sondern tradiert-organisierten Ordnung, deren konstitutionelle Grundmomente manifest und nicht hintergehbar sind (mehr …)
Austauschbarkeit und Dekolleté – Implikationen sexualisierter Alltagsmode
Innerhalb der Semantik der Kleidung bedeutet das Dekolleté Anspruch konformistischer Durchsetzung. Wie Feministen zu Recht artikulierten, entsubjektiviert sich die Trägerin von Push-up-BH und Ausschnitt in der Kommunikation mit Männern durch offensive sexuelle Reizsetzung. Allerdings verkennen Feministen dabei, daß diese Entsubjektivierung durch offensive Reizsetzung für die Frau keineswegs degradierend ist. Das Gegenteil ist der Fall. Das Dekolleté installiert seine Trägerin als machtvolles Zentrum eines teils selbstreferentiellen Kommunikationsverhaltens, das stets das Konforme einfordert. Die Entsubjektivierung qua Dekolleté ist für die Frau ein lukratives Geschehen. (mehr …)